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Innen­stadt­ent­wick­lung: Was tun, wenn Volks­bank, Poli­zei und Mari­en­haus gehen?

Unse­rer Innen­stadt geht es nicht gut und das nicht erst durch Coro­na. Nun ver­las­sen auch die Poli­zei und das Mari­en­haus das Zen­trum. Mit dem Neu­bau der Volks­bank an einem Stand­ort außer­halb der Innen­stadt, ist es eben­falls wahr­schein­lich, dass die Filia­le im Zen­trum schließt. Und es stellt sich die Fra­ge, wie es mit Schmidts Markt wei­ter­geht – wird er uns erhal­ten bleiben?

Volks­bank und die Polizei

Volks­bank wie Poli­zei sind aktu­ell in unse­rer Innen­stadt und zie­hen nun an den Stadt­rand. Das mag für die Bank eine wirt­schaft­lich klu­ge und für die Poli­zei eine logis­tisch nach­voll­zieh­ba­re Ent­schei­dung sein, doch hat bei­des enor­me Aus­wir­kun­gen auf das Stadt­zen­trum von Bad Säckin­gen. Die Mit­ar­bei­ter und Mit­ar­bei­te­rin­nen, die bis­her in der Innen­stadt zu Mit­tag aßen oder schnell mal in einem Geschäft etwas ein­kauf­ten, wer­den feh­len. Dass dies nicht gera­de güns­tig, für das durch Coro­na und Online­han­del bereits jetzt stark geschwäch­te Zen­trum ist, ist abso­lut logisch.  Wie schon die Tages­schau im März die­ses Jahrs berich­te­te, gefähr­det der Online-Boom die deut­schen Innen­städ­te.[1]

Mari­en­haus geht ebenfalls

Auch das Mari­en­haus wird geschlos­sen und zieht in den neu­en Gesund­heits­cam­pus auf dem ehe­ma­li­gen Kran­ken­haus­ge­län­de. Hier ver­hält es sich eben­so wie bei Volks­bank und Poli­zei: Dem Stadt­zen­trum wer­den die Beschäf­tig­ten feh­len, die ein­kau­fen, sna­cken usw. Dazu kom­men noch die Besu­cher des Hau­ses, die dann nicht mehr in die Innen­stadt auf einen Kaf­fee und Kuchen gehen, son­dern im neu­en Gesund­heits­zen­trum außer­halb des Stadtkerns.

Bleibt Schmidts Markt?

Und natür­lich braucht es für eine beleb­te Innen­stadt auch Super­märk­te. Dabei stand es eini­ge Zeit zur Debat­te, ob Schmidts Markt aus dem Zen­trum geht. Glück­li­cher­wei­se hat sich der Betrei­ber aber zur Innen­stadt bekannt. Eine gute Nach­richt: Schmidts Markt bleibt!

Was kön­nen wir tun?

Wir müs­sen schnell klä­ren, was mit den Gebäu­den pas­siert. Hier ist die Stadt ange­hal­ten etwa mit der Volks­bank zu reden, um neue Nut­zungs­kon­zep­te für die frei­wer­den­den Räu­me zu erstel­len. Dabei ist es wich­tig, vor allem über­par­tei­lich zu den­ken und über den Tel­ler­rand zu bli­cken. Der zehn­te DM wird unse­re Stadt wenig bringen.

Wir brau­chen hier ech­te Visio­nen, wie wir unse­re Innen­stadt attrak­tiv und zukunfts­fä­hig machen. Vor­stell­bar ist etwa ein Public-Pri­vat-Part­ner­ship-Modell wie es in den USA prak­ti­ziert wird. In Hes­sen etwa gibt es bereits das Inge-Geset­z/­BID mit dem die Innen­städ­te gestärkt wer­den sol­len.[2]

Wenn wir uns mit allen Inter­es­sen­grup­pen an einen Tisch set­zen und offen für neue Ideen sind, dann wer­den wir mit Sicher­heit unse­re Innen­stadt auf ein neu­es Level brin­gen. Sie wird attrak­tiv blei­ben und noch mehr Anzie­hungs­kraft gewin­nen. Ich freue mich auf den Aus­tausch mit allen Bür­ge­rin­nen und Bür­gern und über die Par­tei­gren­zen hinweg.

Quel­len:

[1] Vgl. „Kauf­ver­hal­ten in der Kri­se. Online-Boom gefähr­det Innen­städ­te“ vom 23.4.2021, https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/corona-ifo-innenstaedte-sterben-konsum-online-handel-101.html, Abruf am 5.11.2021

[2] Vgl. „Kom­mu­nen und Gewer­be­ver­ei­ne. Innen­stadt­ent­wick­lung“, https://www.ihk-kassel.de/wirtschaftsstandort/standortentwicklung/innenstadtentwicklung-4007758, Abruf am 5.11.2021